Deshalb:
Beziehung schützen
offen miteinander reden
Partner Dialog
Gesundheit schützen
Atemaussetzer messen
Schlaf-Screening
Schlafscreening gibt es wie bisher in der Praxis:
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Sie holen das Gerät hier in der Praxis.
Sie schlafen damit zu Hause.
Sie bringen das Gerät zurück.
Ich werte die Daten aus und zeige Ihnen den „individuellen Weg zum Aufatmen“.
Jetzt neu!
Schlafscreening gibt es nun auch online:
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Sie bleiben zu Hause. Egal wo Sie wohnen.
Sie melden sich online an:
Wir senden Ihnen ein Anmeldeformular zu, das Sie uns bitte ausgefüllt zurückschicken.
Das Schlafscreening-Gerät kommt per Post.
Sie schlafen damit zu Hause.
Das Gerät sendet mir die Daten zu.
Ich werte die Daten aus und zeige Ihnen den „individuellen Weg zum Aufatmen“.
Häufige Fragen. Erste Antworten. Später gerne mehr!
Was ist Schnarchen?
Wer neben einer schnarchenden Person schläft (oder besser: einschlafen will), weiß selbstverständlich, was Schnarchen ist. Am ehesten lässt es sich mit „hörbares Atmen im Schlaf“ umschreiben. Beim Schnarchen vibrieren Strukturen im Rachenraum während der Atmung. Seltener ist der Kehlkopf am Schnarchen beteiligt.) Schnarchen kann sehr leise, aber auch sehr laut sein. Besonders das laute Schnarchen ist sehr unangenehm für die Umgebung.
Wie entsteht das Geräusch beim Schnarchen?
Zunächst ist es wichtig, den Weg der Atmung durch den oberen Atemweg zu kennen: der Mensch atmet bei der Einatmung (Inspiration) durch Mund oder durch Nase, dann durch den Rachenraum und den Kehlkopf bis in die unteren Atemwege durch Luftröhre, Bronchien zur Lunge. Beim Ausatmen (Exspiration) nimmt die Atemluft den umgekehrten Weg. Der Atemweg ist entsprechend „aufwändig“ geformt. Stellen wir uns diesen Weg einmal als Schlauch vor: An einigen Stellen ist er eher weit, an anderen eher eng. Enge Bereiche sind sehr anfällig für die Entstehung von Schnarchgeräuschen, weite hingegen selten. Weiter müssen wir uns vor Augen halten, dass die „Wände“ des Atemweges weich und oft beweglich sind. Gerade beim Einatmen (Inspiration) wirkt sich der Sog auf die Wände erheblich aus: Sie engen dann den Raum für die Atemluft ein; es entstehen Vibrationen. Die Vibrationen machen die Geräusche.
Warum leidet eine Beziehung unter dem Schnarchen?
Zunächst dürfen wir davon ausgehen, dass Menschen, die freiwillig das Bett teilen, einander sympathisch sind; oft ist auch (ganz „altmodisch“) die Liebe im Spiel. Schlafen ist gesund und wichtig, Schlafen dient der Erholung. Da die Ohren – anders als die Augen – von Natur aus im Schlaf nicht verschlossen werden (wir ahnen warum), kann die Sympathie leiden, und schließlich vielleicht auch die Liebe. So weit soll es nicht kommen, es muss eine Lösung her.
Und das Schnarchen mit Atemaussetzern ist für den Bettpartner oder die Bettpartnerin noch weitaus störender: Nun gesellt sich zum Lärm auch noch die Sorge oder die Angst, dass „der Mensch an meiner Seite“ plötzlich für immer das Atmen einstellen könnte.
Was sind Atemaussetzer?
Sehr enge und/oder weiche Stellen des Atemweges sind fürs Schnarchen verantwortlich. Die Steigerung der Vibrationen ist der Kollaps des Atemweges. Der Sog bei Einatmung (Inspiration) kann den vollständigen Verschluss bewirken: Die Einatmung „klemmt“, die Atmung steht still. Solche Atemaussetzer („Apnoen“) können kurz, aber teilweise auch oft und lange anhalten. Die Apnoe endet mit einem tiefen Seufzer; die Atmung startet wieder neu. Bis die nächste Apnoe startet. So wird die Schlafarchitektur erheblich gestört. Und während der Atemstillstände sinkt je nach ihrer Dauer auch der Sauerstoffgehalt im Blut, die „Sauerstoffsättigung“.
Welche Risiken sind mit Atemaussetzern verbunden?
Je nach Häufigkeit und Schwere der Atemaussetzer ist mit unangenehmen Folgen zu rechnen. Menschen mit dem „obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom“ (OSA-Syndrom oder OSAS) leiden schon bald unter einer Tagesmüdigkeit: Obwohl sie lange geschlafen haben, fühlen sie sich nicht erholt, oft sogar „wie gerädert“. Sie sind entsprechend müde, unkonzentriert, weniger leistungsfähig, manchmal schlecht gelaunt und ihren Aufgaben bald nicht mehr gewachsen. Sie schlafen nach dem Essen ein, auch unabsichtlich, auch beim Fernsehen, ja sogar beim Autofahren oder als Fernfahrer im LKW auf der Autobahn. So kann es zu sehr schweren Verkehrsunfällen kommen, deren katastrophale Folgen durchaus mit den Folgen zu vergleichen sind, die durch „Alkohol am Steuer“ entstehen. Und wir wissen nicht genau, wie häufig die Fahruntüchtigkeit durch OSAS und Alkohol (in Kombination) entsteht…
Neben der Tagesmüdigkeit drohen beim OSAS Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und erektile Funktionsstörungen (Impotenz). Auch hier gilt, dass sich nicht selten mehrere Ursachen in Kombination auf die Risiken auswirken. Denn neben dem Schnarchen kommen oft Übergewicht, vielleicht das Rauchen, eine Zuckerkrankheit, Störungen des Fettstoffwechsels und andere Risikofaktoren vor.
Was ist ein Schlafscreening?
Schlafscreening misst im spontanen Schlaf in vertrauter Umgebung über die „periphere arterielle Tonometrie“ sehr zuverlässig die Atemaussetzer. Es gibt zwei verschiedene Wege: Das WatchPAT ist ein innovatives Schlafapnoe Screening System, ohne einengende Brust- und Abdomengurte. Das Herzstück des Systems ist die „Periphere Arterielle Tonometrie“ (=PAT), die mittels einer Fingersonde an der Fingerbeere des Patienten gemessen wird. Die pneumo-optische „PAT-Sonde“ erkennt dabei kleinste Veränderungen in den Arterien und Arteriolen, die aufgrund respiratorischer Ereignisse durch den Sympathikus (über Alpha-Rezeptoren) ausgelöst werden. Daher verzichtet das WatchPAT auf Brust- und Abdomengurte sowie die Nasenbrille, die von Patienten häufig als unangenehm wahrgenommen werden. Unser WatchPAT wurde kürzlich in einer META-Analyse mit einer PSG (also einem echten Schlaflabor) verglichen, mit sehr hohen Übereinstimmungen bei der Schlafphasen Erkennung und den wichtigsten Indizes (RDI/AHI/ ODI).
🟡 Sie holen das Aufzeichnungsgerät in der Praxis ab, schlafen damit zu Hause und bringen es zur Auswertung zurück in die Praxis.
🔵 Sie melden sich online an (hier), das Gerät schicken wir Ihnen nach Hause zu, das Gerät sendet die Ergebnisse an die Praxis, und die Besprechung läuft ebenfalls online.
Beide Methoden 🔵🟡 werden in Deutschland von privaten Krankenkassen erstattet.
Kann man das Schnarchen sehen?
Wie wir aus endoskopischen Untersuchungen im spontanen und im medikamenten-induzierten Schlaf wissen, können verschiedene Strukturen und Areale im Rachenraum – allein und in Kombination – für die Geräusche verantwortlich sein. Das präzise Wissen um die individuellen Geräusch-Quellen („Schnarchgeneratoren“) hilft in der Therapie, gegebenenfalls bei der Auswahl der Operationsziele. Und bei den vielen derartigen Endoskopien im Schlaf zeigt sich immer wieder, wie oft nicht nur ein, sondern mehrere Schnarchgeneratoren gefunden werden. Eine sorgfältige Diagnostik sollte der Entscheidungsfindung zur Behandlung immer vorausgehen. Eine individuelle Strategie ist einer Standardtherapie überlegen.
Wer schnarcht und warum?
„Jede Frau kennt einen Schnarcher.“ Dieser Satz ist fast immer wahr. Aber auch Frauen schnarchen. Männer schnarchen früher und öfter; Frauen holen mit etwa 60 Jahren auf. Gelegentlich schnarcht die Frau auch vor dem Mann. Und auch Kinder können schnarchen: Kinder mit heftigen Infekten der oberen Luftwege und besonders bei Vergrößerungen der Gaumenmandeln schnarchen typisch im Alter von etwa drei bis acht Lebensjahren. Wenn dann auch noch Atemaussetzer hinzukommen, leiden sie so sehr („Kinderarbeit in Nachtschicht“), dass man ihnen diese Krankheit schon beim Betreten der Praxis ansehen kann.
Später schnarchen junge Leute schon etwa ab dem Alter von 20 Jahren; sie schlafen unregelmäßig, feiern die Nacht durch, trinken viel Alkohol und schnarchen zunächst ohne Atemaussetzer, später dann aber doch auch mit Apnoen. Übergewichtige sind viel früher und häufiger betroffen als Schlanke.
Warum schnarchen Männer mehr als Frauen?
Es können Männer, Frauen und Kinder schnarchen. Und doch „führen“ die Männer in der Statistik ganz deutlich. Warum? Salopp gesagt bringen sie oft mehr Gewicht auf die Waage, arbeiten zuweilen körperlich mehr bis zur Erschöpfung, trinken früher und mehr Alkohol und vernachlässigen auch manchmal fahrlässig ihre Gesundheit. Die Männer sind auch gelegentlich damit beschäftigt, „Helden“ zu sein; sie wollen dann auch nicht gerne hören, dass sie schnarchen: „Das glaube ich nicht!“ Manche Männer schnarchen auch so laut, um wilde Tiere von der Familie zu vertreiben… Jedenfalls sollte man das Thema „Schnarchen“ sehr behutsam ins Gespräch bringen.
Schnarchen Dicke mehr als Dünne?
Zweifellos richtig, ja. Auch wenn das Thema unerfreulich anmutet, wir kommen nicht umhin, Gewissheiten anzusprechen. Fett entwickelt sich nicht nur in eine Richtung. Nicht nur am Bauch nach vorne. Sondern auch als Doppelkinn nach unten, am Hals nach den Seiten. Und genau so, wie das Fett nach außen erkennbar Raum einnimmt, so auch nach innen: über dem Doppelkinn nach oben in Richtung Mund, am Hals nach innen in Richtung Atemweg. Auch die Zunge selbst nimmt mehr Raum ein, wie auch das Gaumensegel kräftiger werden kann, nicht nur durch Narbengewebe nach vielen Schwellungen und Erholungen, sondern auch durch Fetteinlagerung. Und beim Atemweg geht es um Millimeter mehr oder weniger Raum zum Atmen. Und „je enger, desto schnarchen“… Wer diesen Zusammenhang einmal verstanden hat, kann frühzeitig gegensteuern. Man muss sich nur bewegen. Nicht schnell, nicht Eisenbiegen, sondern langsam und lange laufen, besser wandern. Hauptsache Ausdauer.
Welchen Einfluss haben Alkohol oder Schlaftabletten?
Große Müdigkeit, Alkohol und Schlaftabletten haben eines gemeinsam: Sie führen zum Erschlaffen der Strukturen im Bereich der oberen Atemwege, und weiche Strukturen bieten dem Sog der Inspiration weniger Widerstand entgegen. Und schon vibrieren die Wände, und bald treten erste Atemaussetzer auf. Alkohol und Schlaftabletten sind „Einstiegsdrogen“ zum Schnarchen. Und nicht vergessen: Alkohol ist chemisch Zucker. Und der Weg des Zuckers zum Fett ist überraschend kurz.
Helfen „Hilfsmittel“ gegen das Schnarchen?
Klare Antwort: Ja. Alles was stört (beim Schlafen), hilft gegen das Schnarchen. Die Klemme auf der Nase oder am Nasensteg, die Tritte der Ehefrau gegen den Gatten, die Piepser im Gehörgang, die bei Rückenlage Lärm machen, sie stören beim Schlafen. Und wer weniger schläft, schnarcht weniger. Besonders fragwürdig ist die in manchen Medien angebotene neue Methode des „Mouthtaping“, gemeint ist der Verschluss des Mundes mit Pflastern (kreuzweise). Ja, das wirkt auch gegen das Schnarchen: Der Schnarcher mit einer eingeschränkten Nasenatmung schnarcht nicht mehr, aber nur, weil er erstickt oder besser das gemeinsame Bett rechtzeitig verlässt. Hoffentlich kommt er nie wieder zu der Frau zurück, die meint, ihn mit verklebtem Mund quälen zu müssen!
Was ist Inspiration?
Einatmen und Ausatmen, der Wechsel von Inspiration und Exspiration ist elementar wichtig für die Versorgung des Menschen mit Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid. Das Atmen ist an Muskulatur gebunden, die bei Inspiration den Brustkorb weitet, das Zwerchfell nach unten bewegt und so das Volumen des Brustkorbs erhöht. Auch die Lunge wird weiter. Dadurch entsteht ein Sog: Luft strömt in die Lunge. Beim Ausatmen geschieht das Gegenteil. Der Sog bei Inspiration ist beim wachen Menschen normalerweise kein Problem: Die Wände der Atemwege sind stabil gebaut, weiche Strukturen halten dem Sog stand wegen der muskulären Spannung. Im Schlaf, und erst recht im Tiefschlaf und unter Alkoholeinfluss oder Schlafmitteln erschlaffen die „weichen Strukturen“ der Wände, sie werden nach innen gesogen, gezogen: Der Atemweg wird schlanker und enger. Erst kommt es dann zu Vibrationen (Schnarchen), später sogar zum Zusammenfallen der Wände mit Verschluss, zum Kollaps. Das bedeutet den kompletten Atemstillstand: Atemaussetzer (Apnoe). Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt abhängig von der Dauer des Atemstillstandes. Über Chemorezeptoren wird der niedrige Sauerstoffgehalt erkannt, bevor eine Weckreaktion (Arousal) eingeleitet wird. Diese Weckreaktion garantiert zum Glück schließlich die Inspiration – und damit das Überleben.
Es ist also wie immer im Leben: Je größer die Aufgaben, desto wichtiger ist eine Inspiration. Gute Ideen werden manchmal auch aus der Not geboren.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es beim Schnarchen.
An dieser Stelle möchte ich mich auf die Therapie des obstruktiven Schnarchapnoe-Syndroms (OSAS) beschränken:
- Keine Therapie
Kommt nicht in Frage!
Durch die Atemaussetzer, durch die teilweise sehr niedrigen Sauerstoff-Werte bestehen ernste Risiken. Die Folgen können sehr schwerwiegend sein. - Gewichtsreduktion
Eine einfache und im Effekt oft segensreiche „Behandlung“. Wie man eine Gewichtsreduktion auf Dauer erreicht, wird an anderer Stelle besprochen. - Rückenlage-Verhinderung
Wenn das Schnarchen und die Atemaussetzer als „rückenlageassoziiert“ festgestellt worden sind, kann ein Tennisball hinten an die Hose genäht hilfreich sein (ein wenig). Wesentlich effektiver sind „Schlaf-Rucksäcke“. - Unterkiefer-Vorschub-Schiene
Diese Protrusionsschiene kann in manchen Fällen gut helfen. Erfahrungsgemäß ist eine solche Schiene nur bei etwa einem von acht Fällen wirksam. Bei wem die Schiene sinnvoll ist, lässt sich vorher feststellen. - Die nCPAP-Maske
Sehr häufig kommt diese Maske zur nächtlichen Beatmung zur Anwendung. Das Prinzip ist einleuchtend: Die Maschine ist über das Schlauchsystem mit der Maske verbunden und registriert Ein- und Ausatmung. Beim Einatmen „pumpt“ die Maschine die Luft in Richtung Lunge: So gibt es keinen Sog, der den Atemweg kollabieren lassen könnte. Hinweis: Es gibt auch Alternativen zur Atemmaske. - Eine Operation im Mund- und/oder Rachenraum
Operative Verfahren müssen gut indiziert sein. Standard-Eingriffe sind gewagt, individuell angepasste Eingriffe sollten gut begründet sein. - Die kieferchirurgische Umstellungsosteotomie
Gerade bei deutlich „fliehendem Kinn“ kann – nach entsprechender Vermessung – der Unterkiefer so weit nach vorne „verlängert“ werden, dass die Zunge mit vorverlagert wird, bis hinter ihr ein dauerhaft größerer Raum für den Atemweg entsteht. - Die „Zungenschrittmacher-Operation“
In manchen Fällen setzt der Arzt in einer kurzen Narkose zwei Schrittmacher an den Zungenbewege-Nerv (N. hypoglossus) beidseits ein. Eine Sonde in der Nähe des Zwerchfells registriert dessen Funktion. Senkt sich das Zwerchfell (zum Einatmen), aktivieren die beiden Schrittmacher-Elektroden die Zunge zur Bewegung nach vorne: Hinten ist dann mehr Platz zum Einatmen.